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Diskutieren Sie, wieso ist die Berücksichtigung der sprachlichen Heterogenität der Klassen in Chemieunterricht wichtig. Berücksichtigt dabei die Unterschiede zwischen der deutschen Sprache und der Fachsprache. Ist Fachsprache gleich Sprache?

Filed under: Allgemein — at 12:36 pm on Mittwoch, Juni 19, 2013  Tagged

Die Berücksichtigung sprachlicher Heterogenität ist elemantar, um sicher zu gehen, dass Schüler sprachlich im Unterricht folgen können. Fachbegriffe wie bespielsweise in Chemie müssen mit den Schülern kommuniziert werden und dürfen nicht als Voraussetzung erwartet werden. Schließlich soll ja ein Lernerfolg bei den Schülern erzielt werden. Dies ist nicht zu erreichen, wenn nicht nur das Fach, sondern schon das Nichtverstehen der Fragestellung demotiviert.

Es kann zu dem auch passieren, dass Schüler sich nicht überwinden können, Fragen im Unterricht zu stellen, weil sie befürchten aufgrund ihrer Fragen ausgelacht zu werden – eben, weil es ihnen unangenehm ist zuzugeben, dass ihre Sprachkompetenz nicht ausreicht, um dem Unterrichtsgeschehen zu folgen. Zudem bauen in vielen Unterrichtsfächern Fachbegriffe aueinander auf, sodass Schüler an einem bestimmten Punkt gar nicht mehr folgen können und resignieren. Auch Defizite in der deutschen Sprache können falsche Interpretationen von z. B. Versuchsbeschreibungen in der Chemie verursachen. Schülern wird es erschwert beispielsweise  den Vorgang einer Oxidation nach zu vollziehen, weil schon das Verstehen der deutschen Sprache sie vor eine Herausforderung stellt.

Lehrer sollten sich daher dieser genannten Probleme bewusst sein, ihre Schüler dahingehend fördern, um so die optimalen Voraussetzungen für einen Lernerfolg zu schaffen. Dabei soll vor allem erreicht werden, dass Schüler sich trauen Fragen zu stellen, ohne sich dabei vor dem Klassenverband rechtfertigen zu müssen.



3 Comments »

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   Kristin

19. Juni 2013 @ 12:56

Liebe Anna,

ich stimme dir in deinem Beitrag voll und ganz zu.
Die Fachsprache ist nicht der Alltagssprache gleichzusetzen. Sie beinhaltet viele spezifische Begriffe in den verschiedenen Fächern. Kein Lehrer kann und sollte erwarten, das Schüler die Fachsprache gleich beherrschen.
Nun stellt sich mir jedoch die Sprache: Es wird oft von der Alltagssprache von „zu Hause“ geredet, und der Bildungssprache in institutionellen Einrichtungen wie z.B. die Schule. Ist die Fachsprache eines Fachs wie Chemie oder Mathematik etc. gleich die Bildungssprache in der Schule (Fachsprache = Bildungssprache), oder sind die Fächer untereinander noch in den verschiedenen Fachsprachen kategorisiert, die die Bildungssprache an der Schule ausmachen (Fachsprache < Bildungssprache)?
Die Heterogenität durchzieht sich durch alle Klassen auch mit Kindern mit Mirgrationshintergrund. Wenn Kinder mit der Mutter- bzw Erstsprache Deutsch schon nicht sofort die Fachsprache beherrschen, wie (er)schwer(t) haben es dann Kinder mit ausländischen Wurzeln?
Wie du auch geschrieben hast, müssen sich Lehrer u.a. diese Probleme bewusst machen, um die Kinder individuell zu fördern, damit die Schüler einen Lernerfolg bekommen.

9

   Kristin

19. Juni 2013 @ 23:33

Liebe Anna,

ich stimme dir in deinem Beitrag voll und ganz zu.
Die Fachsprache ist nicht der Alltagssprache gleichzusetzen. Sie beinhaltet viele spezifische Begriffe in den verschiedenen Fächern. Kein Lehrer kann und sollte erwarten, das Schüler die Fachsprache gleich beherrschen.
Nun stellt sich mir jedoch die Sprache: Es wird oft von der Alltagssprache von “zu Hause” geredet, und der Bildungssprache in institutionellen Einrichtungen wie z.B. die Schule. Ist die Fachsprache eines Fachs wie Chemie oder Mathematik etc. gleich die Bildungssprache in der Schule (Fachsprache = Bildungssprache), oder sind die Fächer untereinander noch in den verschiedenen Fachsprachen kategorisiert, die die Bildungssprache an der Schule ausmachen (Fachsprache < Bildungssprache)?
Die Heterogenität durchzieht sich durch alle Klassen auch mit Kindern mit Mirgrationshintergrund. Wenn Kinder mit der Mutter- bzw Erstsprache Deutsch schon nicht sofort die Fachsprache beherrschen, wie (er)schwer(t) haben es dann Kinder mit ausländischen Wurzeln?
Wie du auch geschrieben hast, müssen sich Lehrer u.a. diese Probleme bewusst machen, um die Kinder individuell zu fördern, damit die Schüler einen Lernerfolg bekommen.

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   Solveig

23. Juni 2013 @ 22:30

Hallo Anna,

auch ich stimme deinen Aussagen zu und finde deine Argumentation verständlich und umfangreich.
Ich selber habe Chemie nur bis nach der elften Klasse gehabt und hatte teilweise Probleme mit den Fachwörtern im Unterricht, obwohl ich mit der Muttersprache deutsch aufgewachsen bin. So kann man sich kaum vorstellen, wie groß die Probleme beim Verständnis dann erst werden, wenn ich erst seit einigen Jahren deutsch sprechen würde. Allein wenn ich an die Tabelle mit den Metallen zurückdenke wird mir ganz anders. Als positiv in Erinnerung ist mir aber geblieben, dass unser Lehrer immer sehr viele Experimente mit uns durchgeführt hat. Ich denke, dass wenn man eine gut verständliche Einleitung und viel Praxis miteinander verbindet, das Lernen im Unterricht erleichtern könnte.
Gerade jetzt im Zuge der Inklusion in Bremen müssen sich die Schulen verändern und die LehrerInnen ihre Denkweisen und Unterrichtsmethoden ändern. Ich denke, dass dadurch die Heterogenität im Klassenzimmer mehr Beachtung bekommt und auch SchülerInnen mit fachsprachlichen Schwierigkeiten besser gefördert werden, aufgrund von differenziertem Unterricht. Fachwörter lassen sich in dem Fach Chemie wohl nicht einfach wegstreichen, aber vielleicht gibt es Methoden, diese besser und in leichter Sprache vermitteln zu können. Schließlich soll das Ziel von gutem Unterricht sein, dass alle Schülerinnen den Raum mit einem gutem Gefühl und Lernzuwachs verlassen.

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